Bloggerin Kati nimmt euch mit zum Inselhopping zwischen Föhr und Amrum. In ihrem Campervan und mit dem Fahrrad hat sie die weiten Strand- und Dünenlandschaften der beiden Nordseeinseln erkundet, was im Herbst eine ziemlich stürmische Angelegenheit sein kann...
Richtiges Schietwetter präsentierte sich, als wir am Freitagmorgen in aller Frühe den Fähranleger Dagebüll erreichten. Ich hatte Mitleid mit dem Einweiser, der trotz starker Windböen und morgendlicher Kälte ohne Schal und Mütze versuchte, alle Fahrzeuge wie Tetrissteine in die Fähre zu manövrieren, während Kai und ich in der
Auf Föhr angekommen surrte unser Wohnmobil durch die niedlichen Friesendörfer mit ihren reetgedeckten Häusern und da es früh am morgen (ca. 6.30 Uhr) war, genoss ich die Fahrt ohne jeglichen Gegenverkehr, bis wir von einer menschlichen Straßenblockade aufgehalten wurden. Zwei junge Föhrer, die vorbildlich auf dem Nachhauseweg für das leibliche
Nachdem wir unser Wohnmobil auf dem Stellplatz geparkt und die nähere Umgebung bei einem Spaziergang erkundet hatten, schnappten wir uns unsere hochmodernen 80er Jahre Fahrräder und machten die Insel unsicher. Wir guckten uns verdutzt an, als wir bereits nach 10 Minuten an unserem ersten Routenpunkt angelangt waren. Die kleinen Dörfer sind für Fahrradfahrer gut vernetzt und liegen erstaunlich nah beieinander, sodass wir an einem Nachmittag viel von der Insel entdecken konnten. Wir radelten auf einem Weg durch Felder von Utersum über Süderende nach Oldsum und später über Dunsum zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg führte durch bezaubernde Orte, weshalb ich mich zurückhalten musste, nicht bei jedem zweiten Haus für Fotoaufnahmen anzuhalten. In der Vorsaison waren noch nicht viele Touristen
Am nächsten Tag nutzen wir den Vormittag um Neblum und Wyk zu erkunden, bevor wir die Fähre nach Amrum nahmen. Da bereits Fahrzeuge aus Dagebüll auf der Fähre waren, die diese in Föhr verließen, musste ich dieses Mal rückwärts auf die Fähre fahren. Da der Einweiser mir dieses Detail verschwiegen hatte, durfte ich kurz vor der Auffahrt nochmals drehen, um mit dem Hinterteil zuerst einzuparken. Meine Armmuskeln bedankten sich für das zusätzliche Muskeltraining, welches ich aufgrund der fehlenden Servolenkung unseres fast Oldtimers absolvierte. Dafür trug ich mit unserer Aktion zur Unterhaltung der bereits eingestiegenen Passagiere sowie des Fährpersonals bei. Kaum geparkt, wurden wir mit technischen Fragen zu unserem VW Bus gelöchert. Zur Belohnung durften wir ganz vorne an der Spitze parken, sodass wir beim Anlanden einen grandiosen Ausblick genossen, als sich die Brüstung am Bug kurz vorm Anlegen öffnete, um die Rampe anzudocken. Der Weg zum Campingplatz auf Amrum war noch kürzer als der auf Föhr. Ich hatte gerade Wittdün hinter mir gelassen als das Campingsymbol vor uns auftauchte. Auf dem Platz in den Dünen ließen wir uns für die nächsten zwei Nächte nieder. Wie jeder guter Camper erkundeten wir sofort den schnellsten Weg zum Wasser und ich als Amrum Neuling wurde von dem Anblick des Kniepsandes überwältigt, als wir die Öffnung der Dünen erreichten. Die Kombination aus Wind, treibenden Wolken, Sonnenstrahlen und Sand soweit das Auge reicht war einmalig. Fast wirkte es, als wären wir in einer Wüste und das Wasser am Ende der Sandlandschaft eine Fata Morgana. Wir stapften durch den Sand bis zur Wasserkante und als ich dachte es könnte nicht schöner kommen, drehte ich mich um: Ich hatte vermutet, dass der Anblick des Kniepsandes, den ich von den Dünen aus gesehen hatte, bereits die schönste Perspektive war, doch konnte ich mich nun nicht entscheiden ob es in der Gegenrichtung nicht noch schöner war. Der endlos wirkende Sand mit den Dünen, die sich in den Himmel hoben und dem Amrumer Leuchtturm war atemberaubend.
Auf dem Hinweg scherzte ich, dass wir hätten Brotkrumen auswerfen sollen, um den Rückweg zu finden. Doch dieses Vorgehen hätte sich ohnehin als sinnlos herausgestellt, da der wandernde Sand die eigenen Fußabdrücke bereits nach Minuten verschwinden ließ. Kai, mein heimlicher Pfadfinder, hatte sich jedoch bereits zu Beginn eine Fahne als Orientierungspunkt gemerkt, sodass kein Suchtrupp nach uns entsandt werden musste.
Am nächsten Tag setzen wir unsere Fahrradtour auf der zweiten Insel fort. Amrum schonte unsere Kräfte zunächst, da wir durch den Wald-Fahrradweg dem Wind entgehen konnten. Zudem war es eine tolle Abwechslung zu den Feldwegen auf Föhr. Unterwegs sahen wir mehrfach Fasane am Wegesrand.
Nach weiteren zwei Stunden auf unseren Drahteseln hatten wir die 21 km der großen Fahrradrundtour Amrums absolviert und entspannten glücklich mit einem guten Buch im kuscheligem Bett unseres Wohnmobils. Ab und an genoss ich den tollen Ausblick aus meinem kleinen Fenster im Hochdach. Ich konnte tatsächlich den Amrumer Leuchtturm bewundern und hoffte bereits jetzt, dass am nächsten Tag die Sonne scheinen würde, da wir planten diesen zu besteigen. Und tatsächlich: Am nächsten morgen kämpfte sich die Sonne nach kurzem Zögern durch die Wolkendecke und bescherte uns einen grandiosen Abschied von Amrum.